Soll eine Fassade verklinkert werden, wird vor der eigentlichen Außenwand ein zweites Vormauerwerk hochgezogen. Eine Klinkerfassade ersetzt somit eine Putzfassade. Neben optischen Aspekten sind insbesondere die hohe Witterungsbeständigkeit und Langlebigkeit von Klinkerfassaden die wesentlichen Entscheidungsgründe.
Klinker sind eine Art Ziegelstein, der sich durch seine hohe Witterungsbeständigkeit auszeichnet. Das liegt vor allem an der Herstellung: Klinker werden bei ca. 2.200 Grad im Ofen gebrannt, bei normalen Ziegeln sind es nur ca. 900 Grad. Durch den Prozess schließen sich die Poren des Materials, Zwischenräume werden aufgefüllt. Ziegel sind deshalb besonders gut gegen Frost geschützt. Aufgrund ihrer glatten Oberfläche haften auch kaum Verunreinigungen und sie lassen sich gut reinigen. Verklinkerte Wände sind sehr langlebig, sie überdauern oft 100 Jahre und mehr. Klinker beugen darüber hinaus hervorragend feuchten Innenwänden und damit Schimmelbildung und einem ungesunden Wohnklima vor. Ihre kapillare Struktur sorgt dafür, dass sie nur sehr wenig Wasser aufnehmen. Regennässe bleibt somit draußen.
Besteht das Außenmauerwerk nicht aus ausreichend dicken wärmedämmenden Steinen, so muss zwischen Klinker und Außenwand eine Dämmschicht (z.B. aus Steinwolle) eingezogen werden. Eine etwas einfachere Methode ist es dagegen, Klinkerriemchen (wesentlich dünner als normale Klinker) mit Mörtel auf der Wand bzw. auf der Dämmung aufzubringen.
Klinker gibt es in unterschiedlichsten Farben. Unterschiedliche Formelemente erlauben darüber hinaus besonders repräsentative und sehr individuelle Gebäudeansichten. Bildrechte